Viele Menschen mit einem Senk-Spreizfuß haben bereits Probleme bei der Wahl der passenden Schuhe. In diesem Artikel haben wir uns daher mit der Auswirkung beim Tragen von Barfußschuhen auf die Fußfehlstellung beschäftigt. Erhalte hier alle relevanten Inhalte zur Thematik und erfahre, welchen Standpunkt die moderne Medizin vertritt.
Inhalts-Übersicht
Senk-Spreizfuß als Zivilisationskrankheit
Fehlstellungen des Fußes gehören heutzutage wohl zu den am häufigsten anzutreffenden Zivilisationskrankheiten schlechthin. Mangelnde Bewegung, ungünstige Schuhe und Übergewicht zählen wohl zu den größten Risikofaktoren und Ursachen einer erworbenen Fußfehlstellung. Knapp die Hälfte aller Bürger sind von einer der zahlreichen Fehlstellungen betroffen.
Je nach Ausprägung machen sich keine Symptome bemerkbar. Die Fehlstellungen bleiben daher oftmals unbemerkt. Erst bei starker Belastung oder nach längeren Märschen machen sich Schmerzen in den Füßen bemerkbar. Dabei ist eine Behandlung der Fehlstellungen im frühen Stadium wichtig, um eine Chronifizierung oder Verschlimmerung der Situation zu vermeiden. Zu den häufigsten zählen wohl der Knick-, Senk- oder Spreizfuß sowie Hallux-Valgus. Diese Fehlstellungen kommen vereinzelt oder in Kombination miteinander auf.
Unterteilung: Spreizfuß
Hier handelt es sich um die Abflachung des vorderen Fußgewölbes. Im Zuge der Fehlstellung verändern sich die Belastungszonen. Die aus schwachem Bindegewebe resultierende Krankheit mündet in Überlastungen der Mittelfußknochen. Als Ursache spielen überwiegend ein hohes Körpergewicht oder Fehlbelastungen der Füße eine Rolle. Als Folgeerkrankungen bilden sich krankhafte Veränderungen wie Hühneraugen oder Druckschwielen. Tendenziell tritt die Fußfehlstellung häufiger im Alter auf.
In der Regel verursacht ein Spreizfuß zu Beginn kleine Beschwerden. Mit fortschreitender Erkrankung jedoch kommt es zu weiteren Problematiken wie Zehenfehlstellungen oder starken Mittelfußschmerzen. Da sich die Fehlstellungen im Laufe der Zeit weiterhin verschlimmern und der Fuß kontinuierlich an Funktionalität verliert, ist eine Behandlung wichtig. Die konservative Behandlung des Spreizfußes besteht in der Nutzung von speziellen Einlagen, die eine weitere Verschlechterung des Zustands verhindern soll. Sie lagert die Belastung um und sorgt so für eine Anhebung des vorderen Fußgewölbes.
Unterteilung: Senkfuß
Abhängig von der Ausprägung des Senkfußes ist vom sogenannten Plattfuß die Rede. Während ein Plattfuß vor allem in jungen Jahren noch völlig normal ist und sich meist selbst korrigiert, sind bei Fortbestehen des Senkfußes Beschwerden im höheren Alter die Regel. Im Gegensatz zum Spreizfuß ist hier das Fußlängsgewölbe stark abgeflacht. Das Sohlenprofil ist charakteristisch plattgedrückt und weißt keine typische Sohlenform mehr auf. Ein Senkfuß zieht meist weitere Fehlstellungen nach sich und führt meist zur Valgusstellung. Diese Fehlstellung der Ferse wird auch als Knick-Plattfuß bezeichnet.
Ist die Fehlstellung stärker ausgeprägt kommt es zu typischen Schmerzen an den Innenrändern des Fußes. Beim Laufen führt die Bewegung schneller zur Ermüdung der Füße. Zu den häufigsten Ursachen eines Senkfußes gehören eine schwache Fußmuskulatur durch die Wahl des falschen Schuhwerks sowie mangelnde Bewegung und Übergewicht. Die daraus resultierenden Schmerzen beschränken sich nicht mehr nur auf die Füße, sondern können bis in die Waden und Unterschenkel hochziehen.
Die Tibialis-Sehne, welche formgebend im Fußlängsgewölbe existiert, ist meist geschwächt, was häufige Entzündungen und Verletzungen im Fußbereich zur Folge hat. Konservativ erfolgt die Behandlung eines Senkfußes durch entsprechende maßgeschneiderte Einlagen. Die orthopädischen Hilfsmittel unterstützen den Fuß und sind speziell auf den Fuß angepasst. Sie wirken den akuten Schmerzen entgegen und sorgen für eine korrekte Fußstellung.
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Unterteilung: Senk-Spreizfuß
Meist gehen alle drei Fußfehlstellungen Hand in Hand. Durch das abgeflachte Fußlängsgewölbe knickt die Ferse ab, es kommt zu einer Valgusstellung. Der Fuß knickt nach innen. Liegt hier zeitgleich ein Spreizfuß vor, spricht man vom Knick-Senk-Spreizfuß. Zusammengefasst zeichnet sich der Knick-Senk-Spreizfuß durch folgende Charakteristika ab:
- 1. Ferse knickt in die Innenseite
- 2. Fußgewölbe ist abgeflacht
- 3. Mittelfußknochen ist gespreizt
In der konservativen Medizin wird der Senk-Spreizfuß durch das Tragen einer speziell angefertigten orthopädischen Einlage behandelt. Die individuellen Einlagen richten das Fußgewölbe auf und wirken unterstützend. Die Ferse liegt zur Formgebung in einer verstärkten Fassung. Durch den Ausgleich der Fußfehlstellung werden Schmerzen gelindert und eine Fehlstellung korrigiert.
Die Herstellung eines solchen Abdrucks erfolgt über die Analyse des Fußes sowie die Erstellung eines entsprechenden Fußabdrucks. Damit die Einlagen ihre Wirkung entfalten können, ist ein festes Schuhwerk, welches die gesamte Ferse umfasst, erforderlich. Unbehandelt kommt es zu charakteristischen Symptomen:
- Entstehung von Fersensporn
- Entstehung von Hallux-Valgus
- Entzündungen und Ermüdungserscheinungen
- Chronische Schmerzen im gesamten Bewegungsapparat
- Überlastungsschmerzen der Fußinnenseiten
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Barfußschuhe bei Senk-Spreizfuß
Grundsätzlich fördert das Laufen ohne Schuhe den Fuß. Ohne eine künstliche Abfederung entsteht im Fuß der Reiz, zusätzliche Muskulatur zur Stabilisierung des Fußes zu bilden. In der Medizin wird diese Praktik insbesondere beim asymptomatischen Plattfuß empfohlen. Durch das fehlende Schuhwerk muss der Fuß Unebenheiten selbstständig ausgleichen.
In der Theorie soll die Praktik den Fuß stärken und stimulieren. Vor allem im Zuge von spezieller Fußgymnastik kann sich das Barfußlaufen auf unebenem Boden positiv auf die Fußfehlstellung auswirken.
Achtung: Weniger empfohlen ist das tragen von Barfußschuhen bei fortgeschrittenen Fußfehlstellungen. Führt der vorliegende Senk-Spreizfuß bereits zu Einschränkungen der Funktionsfähigkeit, kann die erhöhte Belastung durch das Barfußlaufen kontraproduktiv sein.
Hier kommen sogenannte Barfußschuhe ins Spiel. Der Kompromiss aus dem Schuh und dem Barfußlaufen führt den Ansatz aus der alternativen Fußtherapie auf. Sie bieten den Füßen und den Zehen deutlich mehr Spielraum. Durch die fehlende Federung durch ein stützendes Schuhwerk plus solider Sohle stellt sich ein sanfter Trainingseffekt beim Laufen ein.
Unebenheiten müssen vom Fuß weitgehend selbstständig ausgeglichen werden, was im Endeffekt einen verminderten doch wichtigen Reiz zur Reifung der Fußmuskulatur vermittelt. In Kombination mit zusätzlichen Stabilisationsübungen ist der Fuß vor drohenden Überlastungen geschützt.
Info: Ob sich Barfußschuhe für Betroffene empfehlen, hängt vorrangig vom vorliegenden Schweregrad der Fußstellung ab. Der behandelnde Arzt oder Orthopäde kann Auskunft über die Kompatibilität und mögliche Risiken geben.
Mit Barfußschuhen richtig laufen – Mit diesen Tipps könnt ihr es ganz einfach lernen
Keine Einlagen für Barfußschuhe
Obwohl Barfußschuhe zahlreiche Vorteile im Vergleich zu traditionellen Schuhen liefern, lässt sich die Innovation nicht mit dem Therapieansatz der klassischen Medizin kombinieren. Einlagen sind nicht mit Barfußschuhen kompatibel. Prinzipiell bietet ein Barfußschuh ausreichend Platz für die Füße. Die meisten Modelle sind sehr großflächig.
Vorteile von Barfußschuhen bei Senk-Spreizfuß im Überblick
Gerade im Anfangsstadium oder wenn die Fußfehlstellung noch keine Beschwerden nach sich zieht, kann sich die Umstellung auf Barfußschuhe für Betroffene lohnen. Viele Ärzte beschäftigen sich nicht mit alternativen Therapieansätzen und verschreiben vorschnell orthopädische Einlagen. Leider führt die dauerhafte Nutzung von orthopädischen Einlagen zur Verminderung der Fußmuskulatur. Diese ist jedoch zwingend notwendig, um eine dauerhafte Verbesserung der Fußgesundheit zu erwirken.
Nachteile von klassischen Einlagen
Insbesondere im frühen Stadium eines Senk-Spreizfußes liegt die Ursache der Erkrankung in einer geschwächten Fußmuskulatur. Spezielle Einlagen stützen die Füße beim gehen und übernehmen somit die eigentliche Stützfunktion der Muskulatur. Im schlimmsten Fall bildet sich die stützende Muskulatur noch weiter zurück, was die Fehlstellung weiter begünstigt.
In einigen Fällen, etwa im Falle eines Hallux-Valgus, ist die Nutzung von Einlagen weniger ratsam. Hier liegt die Ursache vornehmlich im starken Übergewicht sowie der Nutzung von ungesundem Schuhwerk. Eine permanente Besserung lässt sich laut medizinischer Studien nur durch entsprechende Fußgymnastik-Übungen sowie Physiotherapie erzielen.
Die Ursache für die Entstehung von Fußfehlstellungen ist nicht hauptsächlich in der Genetik zu suchen. Meist liegt der Grund am falschen Schuhwerk, welches zu Fußfehlstellungen führt. Meist geben die Schuhe zu wenig Halt und lassen die Ferse hinten wegkippen. Insbesondere hohe Schuhe haben einen desaströsen Effekt auf die eigene Fußgesundheit.
Vorteile von Barfußschuhen
Das beste Training für eine gute Fußgesundheit ist das barfuß Laufen auf einem unebenen Untergrund, vorzugsweise in der freien Natur. Vor allem zu Beginn kann die Überlastung der Fußmuskulatur zu Erschöpfungszuständen der Fußmuskulatur führen. Barfußschuhe können einen Teil der Belastung abfedern, aber zeitgleich den positiven Effekt der wachsenden Fußmuskulatur gewährleisten. Zu den Hauptvorteilen von Barfußschuhen gehören so etwa:
- ein sehr leichtes Eigengewicht
- eine sehr großzügig geschnittene Form
- keine Einengung des Fußes
- eine breite Passform im Zehenbereich
Durch die vermehrte Fußfreiheit beugt der Barfußschuh einer Verschlechterung der Fußfehlstellung vor. Der leichten Passform ist es zu verdanken, dass im Gegensatz zu klassischen Schuhen kein Druck auf den Füßen existiert. Durch die anatomische Form haben die Zehen ausreichend Platz und werden nicht zusammengedrückt. Insbesondere beim Spreizfuß kann sich der vermehrte Raum positiv auf die Fußfehlstellung auswirken.
Barfußschuhe nicht immer geeignet
Problematisch ist die Behandlung von starken Fußfehlstellungen, die sich meist nicht mehr durch die einfache Nutzung von Barfußschuhen und Fußgymnastik beheben lassen. Ist die Muskulatur des Fußes zu stark beeinträchtigt, können sich bereits bestehende Beschwerden des Körpers verschlimmern. Im Falle von starken Schmerzen beim Laufen können Einlegesohlen tatsächlich die bessere Wahl darstellen. Letztlich kann der behandelnde Orthopäde Auskunft darüber geben, ob Barfußschuhe im spezifischen Fall lohnenswert sind.
Stiftung Warentest: Welcher Barfußschuh eignet sich bei Senk-Spreizfuß
Wer Barfuß unterwegs ist und mit entsprechenden Übungen nachhilft, fördert die Rekonstruktion einer gesunden Fußstellung. Ein stark ausgeprägter Knickfuß führt beim Gehen ohne medizinisches Schuhwerk vom Orthopäden jedoch zu starken Schmerzen und mitunter der Intensivierung der Beschwerde. Das Tragen von Barfußsschuhen kann helfen, den Körper durch die Minimierung der Fußbelastung während der alternativen Therapie zu unterstützen. Doch welches Paar Schuhe ist laut Stiftung Warentest der Beste?
Leider hat die unabhängige Institution noch keine ausführlichen Testberichte veröffentlicht, ein Ergebnis steht somit vorerst noch aus. Aus diesem Grund haben wir uns dazu berufen gefühlt, das breit gefächerte Sortiment an Barfußschuhen sowie zahlreiche Erfahrungsberichte zu durchforsten, um das beste Paar für euch zu ermitteln. Erfahre in unserem Test mehr über die besten Barfußschuhe. Neben Bewertungen fließen unsere persönlichen Erfahrungen in die Test Bewertung mit ein.