In diesem Artikel werden wir dir zeigen, wie du mit Barfußschuhen richtig laufen lernen kannst. Die hier genannten Tipps haben schon vielen Menschen dabei geholfen, Anfangsschwierigkeiten bei der Nutzung von Barfußschuhen zu überwinden. Also lasst uns gleich loslaufen und in den Artikel einsteigen!
Mit Barfußschuhen richtig laufen
Menschen, die zum ersten Mal Barfußschuhe tragen, berichten häufig von einem schwierigen Einstieg. Grund dafür ist, dass wir im Alltag normalerweise normale Schuhe mit dicker dämpfender Sohle gewohnt sind und unseren natürlichen Gang gewissermaßen verlernt haben. Dies hat Auswirkungen auf den kompletten Körper, vor allem auf die Muskulatur und die Sehnen.
Barfußschuhe erfordern andere Bewegungsabläufe
Gewöhnliche Schuhe haben zumeist sehr steife und dicke Sohlen, das verwendete Material führt auch zu einer Dämpfung der Kräfte, die auf die Fußsohle einwirken. Ohne dass wir es bemerken, werden die Füße dadurch zum Fersengang gezwungen, das heißt, dass die Füße beim Gehen zuerst mit der Ferse auf den Untergrund auftreten. Diese Abläufe sind den Menschen normalerweise gar nicht mehr bewusst und die Schuhe, die wir normalerweise tragen, ermöglichen praktisch gar keine andere Gangart.
Man stellt jedoch schnell fest, dass der Fersengang ohne Schuhe für die Füße ziemlich schmerzhaft ist. Dies gilt dann entsprechend auch, wenn man erstmals Barfußschuhe trägt. Die Alternative zum Fersengang ist der Ballengang. Diese Gangart bekommt man beim Barfußlaufen normalerweise recht gut hin, beim Tragen von Barfußschuhen tun sich viele jedoch zunächst schwer damit.
Hier ist allerdings zu sagen, dass es entgegen vieler anderslautender Aussagen nicht notwendig ist, beim Tragen von Barfußschuhen stets den Ballengang zu benutzen. Viel wichtiger ist, dass du dich beim Laufen wohlfühlst und das Gehen keine Schmerzen verursacht. Mittels welcher Lauftechnik dieser Zustand erreicht wird, ist vollkommen unerheblich.
Finde die Lauftechnik, die am besten zu dir passt
Nehmen wir es gleich vorweg: Es gibt keine Gangart, die grundsätzlich richtig ist, ebenso wie es keine gibt, die grundsätzlich falsch ist. Dies liegt daran, dass jeder Mensch einen etwas anderen Körperbau hat. Demzufolge bewegt sich jeder Mensch ein wenig anders und es gibt viele unterschiedliche Schrittlängen und Laufgeschwindigkeiten. Hinzu kommt, dass jeder ein wenig unterschiedlich auf verschiedenen Untergründen läuft, sei es aus persönlicher Unsicherheit oder Vorsicht. Du siehst, dass hier sehr viele verschiedene Faktoren im Spiel sind, sodass nachvollziehbar ist, warum man keine Aussagen dazu machen kann, welche Gangart die universell richtige ist.
Die Frage nach der „richtigen“ Gangart ist jedoch auch ganz grundsätzlich nicht wesentlich für das Barfußlaufen, denn mit welcher Lauftechnik wir uns bewegen, ist lediglich das Endergebnis. Läufst du barfuß, so verändern sich sämtliche Bewegungsabläufe, und zwar nicht nur die deiner Füße: auch die der Knie, der Arme und der Hüften bewegen sich zwangsläufig anders. Dies ist der Grund dafür, warum die Umstellung von normalen Schuhen auf Barfußschuhen vielen Menschen so schwerfällt.
Die Physik des Fersengangs
Normalerweise laufen wir bei dieser Gangart so los, dass wir das linke Bein gerade nach vorne schwingen, wobei der Fuß Richtung Knie hochgezogen wird. Anschließend wird das gestreckte Bein nach vorn fallen gelassen, sodass die Ferse auf den Boden trifft. Bei dem gesamten Vorgang bleiben die Zehen in der Regel vollkommen passiv. Was bedeutet diese Art des Gehens physikalisch? Zunächst einmal bedeutet es, dass du stets vor dem Schwerpunkt deines Körpers läufst, das heißt, dass sich deine Beine hauptsächlich vor deinem Körper bewegen.
Zudem übt dein Körpergewicht bei jedem Auftritt starke Kräfte auf deine Ferse aus. Das merkst du meistens nicht direkt, vor allem dann, wenn deine Schuhe eine gedämpfte Sohle haben. Aber diese Kräfte wirken auf den kompletten Körper und dies kann dazu führen, dass du schlussendlich Schmerzen bzw. Verspannungen nicht nur in den Füßen, sondern später im kompletten Körperapparat hast. Ebenso führt dieser Laufstil auf lange Sicht dazu, dass deine Gelenke geschädigt werden und dein Rücken häufiger schmerzt.
Trainieren einer natürlichen Gangart
An eine neue Gangart wirst du dich erst gewöhnen müssen: Versuche, die neue Technik zu erlernen, indem du dir einmal am Tag vornimmst, bewusst die natürliche Gangart zu nutzen. Dazu tust du folgendes: Beginne die Bewegung nunmehr mit dem rechten Bein. Du spannst die Muskeln deines Gesäßes und die des hinteren Oberschenkels dabei an. Dabei drückst du dich mit den Zehen bewusst nach vorne ab. Diese Art der Bewegung führt dazu, dass deine Hüfte etwas nach vorne geschoben wird, während das Bein locker und im Knie gebeugt bleibt.
Diese neue Gangart erfordert etwas Übung, doch schon nach wenigen Wochen wird sich deine Haltung verbessert haben. Du wirst nun flacher auftreten, wodurch weniger starke Kräfte auf deinen Körper wirken. Außerdem werden sich deine gesamte Körperstatik und auch die Bewegungsabläufe ändern, so werden zum Beispiel deine Arme beim Gehen natürlich mitschwingen und für die Entspannung deines Oberkörpers sorgen. Dies ist gesund für deinen gesamten Körper und gerade, wenn du mal viel unterwegs warst, wirst du die deutliche Veränderung spüren.
Was kann bei der Umstellung helfen?
Wichtig ist vor allem, dass du ein wenig Geduld mitbringst. Es bringt nichts, wenn du dich selbst unter Druck setzt und dein Kopf dir sagt, dass die Umstellung möglichst schnell gelingen muss – dies wird eher das Gegenteil bewirken und zu weiteren Verspannungen führen. Am Anfang der Umstellung solltest du nicht zu viele Schritte gehen, vielleicht unternimmst du eine kleine Wanderung durch den Wald, bleibst unterwegs auch mal stehen. Eine langsame Gewöhnung ohne inneren Druck ist alles.
Auch wenn dir anfangs vielleicht an dem großen Zeh, den Zehen insgesamt oder sogar der Rücken schmerzt, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Fehlhaltungen, die du dein ganzes Leben lang hattest und gesellschaftlich quasi erzwungen werden, legst du nicht von einem auf den anderen Tag ab. Tipp: Auch wenn du einen Muskelkater spürst, ist dies kein schlechtes Zeichen, sondern ganz im Gegenteil zeigt dies, dass du gerade dabei bist, jene Muskulatur zu trainieren, die von der Natur für das Laufen und Gehen ursprünglich vorgesehen wurden.
Mit jedem weiteren Schritt in Barfußschuhen trägst du dazu bei, die positiven Effekte auf deinen Körper zu festigen. Nach einiger Zeit und vielen Übungen wird dir das Laufen mit deinen Barfußschuhen vollkommen natürlich vorkommen. Und wir reden hier von einer anderen als der vermeintlichen Natürlichkeit, die du bisher beim Laufen in normalen Schuhen erlebt hast. Insoweit kann man vielleicht auch sagen, dass am Ende des Umstellungsprozesses du und deine Barfußschuhe richtig laufen gelernt haben.
Welche Barfußschuhe sind die richtigen für dich?
Hier lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen, da Menschen physiologisch zu unterschiedlich gebaut sind. Achte aber auf seriöse Barfußschuhe Testberichte, etwa von der Stiftung Warentest und die dortigen Bewertungen zur Qualität der Barfußschuhe und ihrer Ergonomie. Auch Erfahrungen und Erfahrungsberichte von anderen Nutzern können dir beim Finden der richtigen Barfußschuhe helfen. In Schuhgeschäften kannst du natürlich, wie bei allen anderen Schuhen, vor dem Kauf einen Test durchführen, um sicherzustellen, dass sich die Barfußschuhe angenehm tragen. Diese Barfußschuh-Marken sind die beliebtesten:
- Leguano
- Vivobarefoot
- Vibram FiveFingers
- Saguaro
- Merrell
Fazit
Gängiges Schuhwerk verursacht widernatürliche Bewegungsabläufe. Die Folge sind im Laufe der Jahre Verspannungen und Schmerzen und den Füßen und am ganzen Körper. Barfußschuhe helfen dir dabei, eine natürliche Gangart zu entwickeln, die sehr positive Effekte auf deine Haltung und damit deine Gesundheit haben wird. Die Umstellung kann etwas beschwerlich sein, doch ist es wichtig, dass du geduldig zu dir selbst bist und akzeptierst, dass die Umstellung einige Zeit benötigt und du am Anfang nur langsam Fortschritte machen wirst. Wenn du einige Wochen barfuß läufst, wirst du die deutlichen Unterschiede im Vergleich zu deiner früheren Gangart mit Sicherheit feststellen können.