Sport und ein gesunder Lifestyle liegen im Trend. Besonders gelenkschonend gestaltet sich das Wandern: Eine Freizeit- und Ausdauersportart, für welche das passende Schuhwerk vorausgesetzt wird. So wichtig wie die passenden Wanderschuhe, um schmerzhafte Blasen und Verletzungen zu vermeiden, ist ein regelmäßiges Pflegeprogramm, um auch lange nach dem Kauf noch Freude an der teilweise recht preisintensiven Anschaffung zu haben. In diesem Ratgeber lesen Sie die besten Tipps zur Pflege von Wanderschuhen.
Für welches Design Sie sich beim Kauf auch entschieden haben, Sie müssen davon ausgehen, dass Ihre Schuhe bei jedem einzelnen Schritt verbogen und geknickt werden. Bei jeder Wander-Tour wird das Innenfutter mit einer ordentlichen Ladung Schweiß kontaminiert und auch die Sohle wird in Mitleidenschaft gezogen, da diese dem permanenten Abrieb unterliegt. Umso wichtiger, dass Sie die Pflege Ihrer Wanderschuhe als waschechter Globetrotter nicht vernachlässigen sollten. Denn die richtige Pflege von Wanderschuhen ist kein Hexenwerk. Mit einigen Trick lässt sich die Haltbarkeit Ihrer Schuhe um ein Vielfaches verlängern. Das betrifft gleich mehrere Ebenen, wie zum Beispiel die Wasserfestigkeit und die Atmungsaktivität.
Inhalts-Übersicht
Wanderschuhe pflegen: In 3 Schritten zu besten Ergebnissen
1. Den Schuh von groben und feinen Verschmutzungen befreien
Zunächst ist es ratsam, angetrockneten Schmutz abzuklopfen. Alternativ können Sie dafür auch eine grobe Schmutzbürste verwenden. Befreien Sie auch das Profil der Sohle von Verunreinigungen. Am Bürstenrücken befindet sich in der Regel ein Keil, welcher für die Profilreinigung gedacht ist. Entfernen Sie die Schnürsenkel und bürsten Sie verbliebene Schmutzreste unter fließendem Wasser ab. Sofern Sie Einlegesohlen nutzen, entfernen Sie diese und waschen Sie in der Maschine mit. Für die Innenreinigung lassen Sie den Schuh am besten mit lauwarmem Wasser und ein wenig Seife volllaufen, um diesen mit der Hand auszuwaschen. Verzichten Sie dabei auf die Verwendung einer Bürste, da das Futter beziehungsweise die Membran beschädigt werden könnte.
2. So werden die Wanderschuhe richtig getrocknet
Stellen Sie die Schuhe am besten ohne Schnürsenkel einen trockenen und warmen Ort, um diese trocknen zu lassen. Die Schuhe brauchen ein bis zwei Tage, bis sie vollständig von Feuchtigkeit befreit sind. Wenn Sie diesen Prozess beschleunigen wollen, können Sie ein Hausmittel nutzen und zerknülltes Zeitungspapier in den Innenraum der Schuhe stecken. Sofern Sie sich für diese Methode entscheiden, sollten Sie das Zeitungspapier alle sechs bis acht Stunden wechseln, um Schimmel zu vermeiden. Verzichten Sie unbedingt darauf, die Schuhe zu nah an eine Heizung zu stellen, da sich potenzielle Verklebungen dabei lösen können. Setzen Sie Ihre Schuhe in der Trocknungsphase auch keinem direkten Sonnenlicht aus.
Übrigens: Sie tun Ihren Schuhen bereits einen Gefallen, wenn Sie diese in den Nächten Ihrer Wander-Tour auslüften lassen und dazu die Sohle herausnehmen.
3. Mit einer regelmäßigen Imprägnierung vor Verschleiß schützen
Sofern es sich um Wanderschuhe aus Leder handelt, bietet sich ein Pflege-Wachs an, damit das natürliche Material nicht hart und brüchig wird, oder sogar reißt. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Schuhe nach jeder langen Wanderung mit Wachs behandeln. Nutzen Sie dazu einen Schwamm oder eine weiche Bürste, um das Pflegeprodukt einzumassieren. Hier gilt: weniger ist mehr. Nach dem Auftragen sollte das Leder seidig glänzen und nicht „speckig“ wirken. Vergessen Sie nicht eventuelle Zungen und Laschen. Sie können das aufgetragene Wachs nun mit einem weichen Tuch nachpolieren. Sofern es sich um Lederschuhe handelt, die nicht mit einer Membran ausgestattet wurden, kann das Wachs leicht erwärmt werden, bevor es aufgetragen wird, weil das Wachs dadurch noch besser in die Poren des Leders eindringt.
Hinweis: Verwenden Sie keine versiegelnden Fette, da die Atmungsaktivität dadurch blockiert wird.
Handelt es sich um Wanderschuhe aus Synthetik, befreien Sie diese ebenfalls von sämtlichen Verschmutzungen und imprägnieren diese am besten nach dem erfolgreichen Trocknungsprozess mit einem entsprechenden Spray. Imprägniersprays sorgen dafür, dass Wasser und Schmutz einfach von den Schuhen abperlen und Sie auch nach einer langen Tour im Regen noch immer keine nassen Füße haben.
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Wenn die Sohle mal abgelaufen ist
Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob Sie sich für den Standard-Wanderschuh entscheiden oder doch lieber zu einem Highend-Bergstiefel gegriffen haben: Jede Sohle unterliegt dem Verschleiß, da ein starker, mechanischer Abrieb existent ist. Die Sohle nutzt sich also nach und nach ab. Ist die Sohle abgenutzt, kann dies im Ernstfall mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko einhergehen. Der klassische Fall ist ein rutschiger Untergrund im Gelände, auf welchem Sie keinen richtigen Halt finden. Auf Dauer leidet aber auch der Gehkomfort unter einer abgelaufenen Sohle. Hochwertige Wanderschuhe, wie sie von Scarpa, Meindl oder Hanwag vertrieben werden, gehen mit der Möglichkeit einher, die abgelaufene Sohle austauschen zu lassen. Dabei handelt es sich meist um eine deutlich günstigere Variante gegenüber dem Neukauf. Hier können Sie zum Beispiel direkt beim Hersteller nachfrage, oder Sie beauftragen den Schuster Ihres Vertrauens damit. Handelt es sich um weniger hochwertige Wanderschuhe, bei denen die Sohle abgelaufen ist, sollten diese komplett ersetzt werden.
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Neue Schuhe wachsen oder imprägnieren?
Für gewöhnlich werden neue Schuhe so ausgestattet, dass sie sofort einsatzfähig sind und nicht vor der ersten Nutzung imprägniert werden müssen. Hier sollten Sie aber davon ausgehen, dass die Schuhe eventuell schon länger im Geschäft liegen, was zu Veränderungen der Material-Textur geführt haben könnte. Dann sollte wie oben beschrieben, gewachst oder imprägniert werden.
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